Yoga und die Energie des Atem
Philosophie des Yoga
Der Yoga wird durch Yoga erkannt.
Der Yoga geht aus dem Yoga hervor.
Wer achtsam ist, erfreut sich durch Yoga lange am Yoga.

Vyasa im Kommentar zu Yogasutra III, 6


-Yoga- Ein Wort aus einer anderen Kultur hat Eingang in unserer Sprache gefunden.
Als um 1890 eine Handvoll Deutscher damit begann, den aus Indien stammenden Yoga auch praktisch auszuüben, hat wohl niemand geahnt, dass nur hundert Jahre später mehr als eine Millionen Menschen in Deutschland praktische Erfahrungen mit Yoga gesammelt haben. Kaum jemand konnte wissen, dass Yoga inzwischen eine Verankerung in nahezu allen Teilen unserer Gesellschaft gefunden hat.



Was ist Yoga

Yoga ist eine der sechs orthodoxen Systeme der indischen Philosophie. Es gibt viele verschiedene Formen des Yoga, oft mit einer eigenen Philosophie und Praxis. In Westeuropa denkt man bei dem Begriff Yoga oft nur an körperliche Übungen, die Asanas genannt werden.

Einige meditative Formen von Yoga legen ihren Schwerpunkt auf die geistige Konzentration, andere mehr auf körperliche Übungen und Positionen (die Asanas), einige Richtungen betonen die Askese. Die philosophischen Grundlagen des Yoga wurden vor allem von Patanjali im Yoga-Sutra formuliert, auch die Bhagavad Gita und die Upanishaden enthalten Informationen über Yoga.

Geschichte des Yoga


Der Begriff Yoga wird in den mittleren Upanishaden, die um 400 v.C. entstanden sind, mehrfach erwähnt und auch die wesentlichen Elemente des späteren Yoga-Systems finden sich hier bereits. Der Yoga stand hierbei in enger Verbindung mit den Theorien, wie sie in dem philosophischen System des Sankhya genannt wurden. Im Mahabharata um ca 300 v. C. nimmt der Yoga bereits einen bedeutenden Platz ein und wird als praktisches Gegenstück zum theoretischen Samkhya genannt. Während im Mahabharata und den älteren Puranas Kapila und andere als Begründer des Yogas genannt werden, nennen die jüngeren Puranas Patanjali als Urheber der Yoga-Systems. Es darf jedoch angenommen werden, dass Patanjali die überlieferten Yoga-Lehren im 2. oder 4. Jahrhundert n.C. zusammenfasste. Sein Werk besteht aus 196 kurzen Merksprüchen, die auf vier Kapitel verteilt sind.

In den klassischen indischen Schriften werden
4 Yogawege beschrieben:



Raja Yoga nennen sich die meditativ orientierten Stufen des Achtgliedrigen Yoga nach Patanjali (auch Ashtanga Yoga genannt: 'Asta' = acht, 'Anga' = Teile).
Jnana Yoga (Yoga der Erkenntnis, intellektuelle Richtung)
Karma Yoga (Yoga der Tat, des selbstlosen Handelns)
Bhakti Yoga (Yoga der Verehrung/Hingabe)


Ursprünglich war Yoga vermutlich ein rein spiritueller Weg, und es ging vor allem um Erleuchtung durch Meditation. Die vielen Asanas entstanden erst im Laufe der Zeit, und ihr vorrangiges Ziel war zunächst, den Körper so zu kräftigen und zu mobilisieren, dass er möglichst beschwerdefrei über einen längeren Zeitraum im Meditationssitz - also in der Regel im vollen Lotossitz - verweilen konnte. Mit der Zeit wurde immer mehr die positive Wirkung der körperlichen Übungen auf das gesamte Wohlbefinden des Menschen erkannt.
Die Asanas wurden weiter entwickelt, und die körperliche Betätigung im Yoga bekam einen immer höheren Stellenwert.
Einen ersten Niederschlag findet diese Entwicklung in der Entstehung des Hatha Yoga. In der Hatha Pradipika, einem Text aus dem 15. Jhrdt., werden die Grundlagen dieser Yoga-Schule dargelegt.
Raja Yoga ist eine auf dem Hatha Yoga führende Yogalehre, in der spirituelle Ziele betont werden.
Es sind 196 Aphorismen, die Patanjali in den Yoga Sutras wie Perlen auf einer Kette aneinander gereiht hat. Jedes Wort ist prägnant und präzise und alle Sutras zusammen stellen den Reichtum an Weisheit und die Quintessenz menschlicher Erfahrung dar.
Wer den Inhalt dieser Botschaft erfasst und lebt, geht den Weg der Verwandlung zu einem höchst kultivierten und zivilisierten Wesen, selten und kostbar durch die in ihm verwirklichte Menschenwürde.
(B.K.S. Iyengar, Der Urquell des Yoga)

Die Stufen des Yoga

Der älteste und wichtigste uns zugängliche Text über Yoga ist unter dem Namen Patanjali bekannt. Der ganze Text besteht aus 196 Sutras, d.h. Aphorismen über Yoga, die in vier Kapitel ( pada) eingeteilt sind.

1. Samadhi Pada - über die Versenkung
2. Sadhana Pada - über die Übung
3. Vibhuti Pada - über die Übernatürlichen Kräfte
4. Kaivalja Pada - über die Freiheit

Mit den Yogasutras des Patanjali, die wahrscheinlich in den Jahrhunderten um Christi Geburt bearbeitet worden sind, beginnt nach allgemeiner Auffassung die klassische Yogatradition.

Die achtblättrige Blüte des Yoga

yama-niyama-asana-pranayama- pratyahara-dharana-dhyana samadhi
PYS II 26 - 55

1. yama - Allgemeine Ordnung
ahimsa - Nicht Gewaltsamkeit
satya - Wahrhaftigkeit
asteya - Nicht Stehlen
brahmacarya - Wandel in brahman
aparigraha - Nicht horten

2. niyama - Besondere Ordnung
sauca - Reinheit
samtosa - Zufriedenheit
tapas - Innere Glut
svadhyaya - Selbststudium
isvara pranidhana - Hingabe, Vertrauen zu einer höheren Energie.

3. asana - Körperhaltung oder Stellung
-asana- gibt dem Körper Gesundheit, Sandhaftigkeit und Leichtigkeit.
Eine feste und angenehme Haltung schafft Gleichgewicht.

4. pranayama - Atemachtsamkeit
-prana- bedeutet Atem, Atmung, Leben, Vitalität, Wind, Energie oder Kraft.
ayama bedeutet Länge, Ausdehnung, Ausstrecken oder Zurückziehen.
So bedeutet Pranayama die Ausdehnung des Atem und seine Beherrschung.

5. pratyahara - Zurückziehen
Die Sinne von der älteren Welt zurückziehen.
Beherrschug der Sinne

6. dharana - Konzentration
Vollkommen auf einen einzigen Punkt
oder Aufgabe konzentriert sein.

7. dhyana - Meditation
Dort(in dieser Konzentration) ist das Einstimmen in einen einzigen Erfahrungsakt Meditation

8. samadhi - Einsein
-Der Höhepunkt der Meditation- Es gibt nur noch die Erfahrung von Bewußtsein, Wahrheit und unausdrückbarer Freude.

Yoga ein ganzheizlicher Weg


Jeder weiß, dass ein ruhiger Mensch besser in der Lage ist, Konflikte zu bewältigen.
Er kann jede Situation klarer erkennen und dementsprechend handeln.




 





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